Skitouren Gemsfairenstock (2972 m) - Läckistock (2485 m) (9 Teilnehmer)
Minus 20 Grad bei wolkenlosem Himmel zeigt das Thermometer am Samstagmorgen
bei unserer Ankunft auf dem Urnerboden. Verständlich, dass nach der
Bergfahrt mit dem Bähnchen hinauf zum Fisetenpass nicht mehr alle Felle
an den eisigkalten Skibelägen haften wollen. Doch mit Leimspray und
Klebband lässt sich die Sache irgendwie richten. Cirka zweieinhalb
Stunden brauchen wir für den Skiaufstieg zum Gemsfairenstock, wo es
wider Erwarten sogar etwas weniger kalt ist. Die Abfahrt vom Gipfel zurück
zum Fisetenpass vergessen wir besser möglichst schnell. Übler
Bruchharst und viele vom Wind fast blankgefegte Felspartien sind Verursacher
diverser Kapriolen und Belagsschäden. Mancher Ski würde schreien
wenn er könnte. Dann aber die Entschädigung: Die fantastische
Abfahrt im glitzernden, feinen Pulverschnee vom Fisetenpass hinunter zum
Urnerboden geniessen wir im Duopack, denn wir steigen die rund 650 Hm. gleich
nochmals hinauf.
Im Gasthaus Urnerboden übernachten wir und weil der Wetterbericht
nicht so gut ist, lassen wir es Sonntagmorgen werden, bis der definitive
Entscheid für die Sonntagstour gefällt wird. Das Wetter ist dann
aber gar nicht übel. Es hat zwar hohe Wolken, aber die Sicht ist gut,
es ist weniger kalt und zwischendurch zeigt sich gar die Sonne. Also wollen
wir heute dem Läckistock einen Besuch abstatten, einem Nachbar-gipfel
des viel bekannteren Glatten, den wir schon oft vom Bisisthal aus bestiegen
haben. Der Aufstieg ist steil und kräfteraubend. Wir begegnen keiner
Menschenseele dieser Berg gehört heute uns ganz alleine. Eine
Zeitlang begleitet uns das Heulen des grossen Huskyrudels, das im Urnerboden
campiert - eindrücklich! Mit eleganten Schwüngen wo’s Pulver
hat, mit breiten Kurven oder gar Spitzkehren wo’s Deckelschnee hat
und mit einer längeren, vorsichtigen Rutschpartie im steilen Couloir
meistern alle die anspruchsvolle Abfahrt gut - mit mehr oder weniger müden
Beinen.