Tourengruppe Skiclub Alpina Neudorf

28. - 31. Januar 2024

Tourentage in Davos (Organisation R. Hüsler)

Tag 1: Büelenhorn 2806m
(Bericht: Christoph Soland)
In den letzten 2 Jahren hat uns Davos nicht viel Glück gebracht. 2022 mussten wir die Tourentage absagen und 2023 ins Goms (VS) verschieben. Nun aber, am Sonntag, 28.01.2024, standen alle Ampeln auf „grün“. Bereits um 07:30h treffen sich die 16 vorfreudigen Tourenfahrerinnen und Tourenfahrer zum morgendlichen Kaffee. Nach anfänglichen Parkschwierigkeiten im Dorf Monstein geht‘s auf die Skis und bergwärts dem Inneralpbach entlang. Schnee hat es ausreichend, doch man merkt gut, dass es vor kurzem bis auf 2‘000m geregnet hat. Nach einem kurzweiligen Aufstieg sind wir bei Sonne und Windstille auf dem Büelenhorn 2‘806m. Eine wunderschöne Aussicht steigert die Vorfreude auf die kommenden Tage. Der Wetterbericht verheisst gute Verhältnisse und die erste Abfahrt bringt uns schon mal guten Powder in den nördlich ausgerichteten Hängen. Einige Durstige zieht es weiter ins Tal und der Rest geniesst einen Gegenanstieg auf die Büelefurgga auf ca. 2‘660müM. Hier geniessen wir nochmals super Schwünge bevor dann auf rund 2000m der Schnee stark gedeckelt ist. Nun freuen auch wir uns auf ein dorfeigenes Monsteinbier. Ein super Auftakt der diesjährigen Skitourentage.

Tag 2: Flüela Wisshorn 3‘085m
(Bericht: Livio Erni)
Die Tour vom Sonntag hat uns ein gutes Gefühl gegeben. Unsere Tourenleiter künden dann für Montag mit dem „Flüela Wisshorn (3‘085m) die Königsetappe der diesjährigen Skitourentage an. Wie sagt schon der preussische General Carl von Clausewitz (1780-1831): „Gewohnheit stärkt den Körper in grossen Anstrengungen (..)“ Die Aufwärmtour vom Sonntag war also Teil der Strategie, uns am Montag so richtig zu fordern und stärken…
Die Königsetappe: eine anspruchsvolle Tour mit insgesamt etwa 1600 Höhenmetern, die uns über die „Wäschchuchirunde“ führte. Diese Tour umfasste die Besteigung der beiden Gipfel Flüela Wisshorn und Jörihorn. Unser Aufstieg begann in Tschuggen, entlang der Flüelapassstrasse, bis wir den Rossboden erreichten. Von dort aus führte ein ziemlich steiler Anstieg zur Winterlücke. Anschliessend bewältigten wir eine lange Traverse in südöstlicher Richtung bis zum Skidepot. Die Gipfelbesteigung des Flüela Wisshorn erfolgte zu Fuss, wobei wir aufgrund der steilen Abschnitte Steigeisen benötigten. Nach dem Gipfelerlebnis genossen wir eine fantastische Abfahrt zum grossen Jörisee. Der weitere Weg führte uns erneut bergauf über die Gratlücke und nach einer kurzen Abfahrt stand der finale Anstieg auf das Jörihorn an. Die Tour klang mit einer herausragenden Abfahrt zurück nach Tschuggen aus.

Tag 3: Chüealphorn 3‘077m
(Bericht: Ursi Amrein)
Heute startet unsere Skitour im wildromantischen Sertigtal. Wir laufen gemächlich ca. 4km dem verschneiten Chüealphornbach entlang. Aber dann erwartet uns ein zackiger Aufstieg. Dabei beobachten wir drei Gämsen und hoch im Zenit einen ungewöhnlichen Regenbogen. Eine solche „Halo-Erscheinung“ entsteht, indem das Sonnenlicht an den Eiskristallen in den Cirrus-Wolken gebrochen wird.
Die letzten Höhenmeter nehmen wir zu Fuss in gutem Trittschnee in Angriff. Auf dem Gipfel erwartet uns ein wunderbares 360-Grad-Panorama....aber aufgepasst auf die grosse Wechte!
Erstaunlicherweise lässt der windgepresste Neuschnee herrliche Abfahrtsgefühle aufkommen. Anschliessend geniessen einige den Aprés-Ski im bekannten Bolgen-Plaza in Davos und treffen dann gerade noch rechtzeitig zum (reichhaltigen) Nachtessen ein.

Tag 4: Isentällispitz 2‘985m
(Bericht: Ruedi Hüsler)
Ja, am Schluss unserer Skitourentage wollen wir nur noch ein kleines Tüürli machen. So nehmen wir den Isentällispitz im Flüelatal ins Visier. Das ist mit 2‘985m fast ein 3‘000-er. Doch da wir auf 1950m starten, sind es für einmal nur gerade 1‘000 Höhenmeter.
Der Himmel ist von Süden her etwas verhangen, doch die Sicht jederzeit in Ordnung. Im unteren Teil ist die Schneedecke etwas hart. Ansonsten ein angenehmer Aufstieg in gemächlichem Tempo. Die letzten 100 Höhenmeter machen wir zu Fuss, wobei es durchaus etwas stutzig wurde.
Bei der Talfahrt erfreute uns der Pulver- und Triebschnee in den Mulden bis runter auf ca. 2‘200m. Dank den Temperaturen <0° blieb der Pulver erstaunlich gut konserviert….
Und damit gehört Davos 2024 schon wieder der Vergangenheit an. Wir durften miteinander schöne, erlebnisreiche und unfallfreie Skitouren erleben. Dabei haben uns einerseits das gute Wetter und die Verhältnisse sehr geholfen. Andererseits profitierten wir auch von internen „Erfolgsfaktoren“, die es uns überhaupt erst ermöglichen, mit einer grossen Gruppe (16 Teilnehmende!) so anspruchsvolle Touren zu machen. Allen voran ist es Fritz, der mit seinem riesigen Erfahrungsschatz immer wieder gute Ideen und sichere Lösungen bringt. Daneben hat sich in der Tourengruppe eine erfreuliche Disziplin, Hilfsbereitschaft und „Schlagkraft“ etabliert, was den Tourenleitern das Organisieren und Führen erleichtert. Herzlichen Dank an alle.