Tourengruppe Skiclub Alpina Neudorf

18./19./22. April 2023 Skitouren anlässlich Tourenwoche

Organisation: Fritz Amrein


Das Berninagebiet fällt aufgrund der mangelhaften Schneelage aus dem Programm. Alternativen im Wallis und im Tessin werden abgewägt. Aber wo passt auch das Lawinenbulletin und wo ist man wettermässig auf der besten Seite? Ein Vortrupp meldet am Montag aus dem Bedrettotal gute Verhältnisse und das Wetter soll Dienstag und Mittwoch im Süden besser sein als auf der Alpennordseite. Dies führt schlussendlich zum Entscheid, zwei Tage im Tessin zu verbringen.


Dienstag, 18. April: Poncione Cavagnolo (2821 m) – Poncione Val Piana (2660 m)
(7 Teilnehmer)

Bei der Fahrt von Airolo das Bedrettotal hinauf kommen Zweifel auf, ob ab All’Acqua Skitouren ohne Tragepassagen möglich sind. Doch tatsächlich. Während die Nordseite bis zur Pianseccohütte hinauf ausgeapert ist, liegt auf der Südseite noch Schnee bis auf den Talgrund. Durch das Val Cavagnolo steigen wir auf zum Übergang unterhalb des Gipfels des Poncione Val Piana und erreichen nach kurzer Abfahrt den Ghiacciaio di Vallegia. Über dessen südwestlichen Ausläufer geht’s nun weiter in die Lücke, von wo ein kurzer, steiler Fussaufstieg - teils im Schnee, teils über brüchige und apere Felsen - zum Gipfel des Poncione Cavagnolo führt. Seilsicherung sei Dank. Den Gegenaufstieg auf dem Rückweg verlängern wir noch etwas mit einem kurzen Abstecher auf den Poncione Val Piana. Der Schnee bietet gute Abfahrtsverhältnisse. Einzige Trübung verursachen einige Wolken, die die Sicht kurzzeitig etwas beeinträchtigen. Dem Vortrupp verdanken wir nicht nur den guten Tipp für die Gebietswahl, sondern auch die Organisation des Logis im Albergo delle Alpi in Airolo.


Mittwoch, 19. April: Marchhorn (2962 m) (8 Teilnehmer)
Wir starten wiederum in All’Acqua und steigen unter wolkenlosem Himmel das Val d’Olgia hoch zur Bocchetta di Formazzora. Erst nach der Abfahrt auf den Ghiacciaio del Cavagnöö wird das Tagesziel definiert, denn heute sind hohe Temperaturen angesagt, was vor allem an südseitig exponierten Flanken zu berücksichtigen ist. Auf dem Marchhorn, einem Grenzgipfel zwischen dem Tessin und dem Piemont (Italien), gratulieren wir uns zum Gipfelsieg. Die prächtige Rundsicht geniessen wir nur kurz im Wissen, dass auf dem Rückweg der Südhang hinauf zur Boccetta di Formazzora noch zu überwinden ist. Ziemlich ruppig geht’s anschliessend den steilen Nordhang hinab, dann aber folgt eine sehr angenehme Sulzschneeabfahrt bis hinunter nach All’Acqua.
Da am Donnerstag ergiebige Niederschläge prognostiziert sind, reisen wir heim mit der Hoffnung, am Samstag auf der Alpennordseite noch etwas unternehmen zu können. Bei einer «Grillete» bei Michi zuhause lassen wir den Tag gemütlich ausklingen - Dankeschön für die spontane Einladung.


Samstag, 22. April: Blüemberg (2404 m) (4 Teilnehmer)
Für manche Gebiete gilt die Lawinenstufe erheblich, was die Wahl eines Tourenziels erschwert. Das Lidernengebiet ist etwas günstiger eingestuft. In Käppeliberg im Riemenstaldertal schnallen wir die Ski vorerst auf den Rucksack und absolvieren eine halbstündige, ziemlich morastige Einlaufstrecke, bis wir auf eine geschlossene Schneedecke treffen. Die erhoffte nächtliche Abstrahlung lässt zu wünschen übrig. Durch die letzten Niederschläge in Form von Regen und Schnee und durch die milde Nachttemperatur ist eine schwierig einzuschätzende Schneebeschaffenheit entstanden. Statt wie vorgesehen zum Chronenstock steigen wir deshalb zum Blüemberg auf, da dessen Gipfelhang etwas weniger steil ist und sich als sicherere Variante erweist. Die ständig wechselnden Schneearten und vor allem der schwere Nassschnee im unteren Bereich vermögen bei der Abfahrt nicht so zu begeistern.