Tourengruppe Skiclub Alpina Neudorf

05.-08.02.2023 Tourentage im Goms (VS)

Anzahl Teilnehmer: 14
Organisator: Ruedi Hüsler

Sonntag, 05. Februar: Sidelhorn 2‘878m (abgebrochen)
Die aktuelle Grosswetterlage – warm mit wenig Niederschlag – zwang uns einmal mehr zu Spontaneität. Die Tourenwoche hätte eigentlich im Prättigau stattfinden sollen. Das Hotel in Davos Wiesen war bereits reserviert. Da aber die Ostschweiz nur spärlich mit Schnee bedacht worden war, musste ein Ausweichprogramm her. Die Wahl fiel auf das Oberwallis; ein glücklicher Entscheid, wie sich herausstellte.
In Oberwald konnten wir am Sonntag bei strahlendem Sonnenschein zu einer ersten Tour starten. Die vergangenen Tage hatten etwas Schnee gebracht, sodass der Aufstieg zum Siedelhorn vielversprechend aussah. Je höher wir stiegen, desto stärker wehte aber auch der Wind, sodass wir uns auf 2’000m entschieden umzukehren. Die dadurch etwas verkürzte Abfahrt bereitete trotzdem Spass.
Nach Bezug der Unterkunft im Hotel Blinnenhorn in Reckingen startete ein Teil der Gruppe noch zu einer nachmittäglichen Kurztour. Bei eher schwierigen Schneeverhältnissen erreichten wir nach 800 Höhenmetern die Galmihornhütte (2’113m). Die Eindrücke dieser ersten Touren zeigten uns, dass wir in den kommenden Tagen wohl besser die Südseite des Goms erkunden.

Montag, 06. Februar: Brudelhorn 2’791m
Ein Prachtstag erwartete uns 14 Skiclübler am zweiten Skitourentag im Goms. Kein Wölkli - Sonnenschein pur. Die ersten 800 Höhenmeter von den insgesamt 1500 absolvierten wir bei einem mystischen und idyllischen Aufstieg im Wald oberhalb von Geschinen. Dank eines kleinen Umwegs durften wir sogar die Spuren des Walliser Berghasens bestaunen.
Der zweite Teil führte uns über eine offene, verschneite Schneelandschaft hinauf zum schönen Gipfelkreuz des Brudelhorns auf 2’791m. Mit Sonnenschein im Gesicht und fast ohne Wind bestaunten wir das imposante Walliser Bergpanorama.
Die Abfahrt führte uns über den gleichen Weg zurück ins Tal. Oben waren alle begeistert, neue Spuren in den Tiefschnee zu zaubern. Weiter unten dann hatten nochmals einige eine fast lausbübische Freude den Birkenwald (sic!) hinabzusausen, die anderen schauten es mehr als gutes Training in unwegsamen Gelände an. Auf jeden Fall ein weiterer wunderschöner Skitourentag, den wir gemeinsam erleben durften.

Dienstag, 07. Februar: Vordere Blaslicke 2’600m
Von Ulrichen am Fuss des Nufenenpass führte der Weg zuerst durch eine Bilderbuchlandschaft aus verschneiten Föhren- und Lärchenbäumen. Im letzten Drittel legten unsere ü-30iger, ü-40iger und ü-50iger eine ideale neue Spur in den Neuschnee.
Auf dem Pass war es bissig kalt und so wurde eilig für die Abfahrt umgerüstet. Im stiebenden Schnee hörte man Jauchzer und zwei Übermütige schanzten halsbrecherisch über grosse Steine. An der warmen Sonne wurde endlich der wässrige Kamillentee genossen, bevor es mit gekonnten Schwüngen ins Tal nach Ulrichen ging.

Mittwoch, 08. Februar: Mannlibode 2’612m
Die Abschlusstour durften wir bei erneut wolkenlosem Himmel quasi vor der Haustür antreten. Von Reckingen aus ging es zuerst steil den Urschgewald hinauf – ideales Übungsgelände für Spitzkehren. Bereits beim Aufstieg waren die Gedanken dann aber auch schon wieder bei der Abfahrt: Der Schnee lag etwas knapp, sodass wir uns bereits fragen mussten, welches denn wohl die geeignete Route für die Abfahrt wäre. Auf 2'100m lichtete sich der Lärchenwald und die Sonne strahlte uns ins Gesicht. Über den Mannlibode stiegen wir hoch zu einem namenlosen Grat (ein Ausläufer des etwas südwestlich gelegenen Grathorns) auf 2’612m, wo wir mit einem atemberaubenden Panorama verwöhnt wurden.

«Före legge» hiess das Motto für die Abfahrt, denn uns erwarteten einige wunderschöne nord-nordost orientierte Pulverhänge. Trotz leichter Deckelung entfuhr hier und da ein gelegentliche Juchzer. Aber dann war ja da noch dieser Urschgewald mit der unklaren Linienführung. Die Tourenleiter führten uns souverän durch die rund 700 Höhemeter immer dichter werdenden Waldes. Zum Dessert präsentierte sich dann sogar noch ein baumfreier Pulverhang, der uns ein paar letzte unbeschwerte Schwünge geniessen liess, bevor die Tourenwoche dann mit einer kleinen Stärkung im lokalen Campingrestaurant zu Ende ging.