Tourengruppe Skiclub Alpina Neudorf

26./27. Juni 2022

Sommerhochtour Chli Krönten (2910 m) – Krönten (3107 m)
(13 Teilnehmer; Organisation R. Ziswiler)

Am Sonntagmorgen gehen wir es gemütlich an: Abfahrt um 08.00 Uhr und ein Kaffeehalt in Erstfeld liegt auch noch drin. Ab Bodenberg im Erstfeldertal steigen wir bei Sonnenschein den landschaftlich sehr schönen Weg via Fulensee zur Kröntenhütte (2910 m) auf. Eine prächtige Alpenflora säumt den Pfad. Am Nachmittag bleibt Zeit für Seilhandhabungs- und Kletterübungen im nahen Klettergarten. Mit André’s Bergschuhen lassen sich keine Gipfel mehr erklimmen – die Sohle löst sich ab. Glücklicherweise kann der Hüttenwart mit einigermassen passenden Ersatzschuhen aushelfen. Ab Montagnachmittag ist schlechteres Wetter angesagt; wir hoffen sehr, dass diese Wetteränderung nicht voreilig ist und sich eher verspätet.

Es ist noch stockdunkel, als wir am Montagmorgen um 04.00 Uhr aufbrechen. Doch jetzt im Juni beginnt der Morgen sehr früh zu dämmern. Der Weg die Steinchälen hoch ist steil und der oberste Teil bis zum Klettereinstieg führt über ein Eisfeld, das aber mit Schnee bedeckt und mit Steigeisen angenehm begehbar ist. Die Kletterei in 6 Seilschaften über den Ostgrat auf den Gipfel des Chli Krönten (max. 3. Schwierigkeitsgrad, stellenweise exponiert) und der Abstieg über den Westgrat runter zum Gletscher erfordern viel Zeit. Ein zügiger Wind bläst und Nebel zieht auf. Vorbei an einem eindrücklichen Windkessel geht’s nun mit Steigeisen auf gutem Trittschnee und dann ein Schotterfeld hoch, bis man auf die Normalroute trifft. Dann steht man schon bald unter dem Gipfelturm des Krönten, der wiederum erklettert werden muss. Um aus Respekt vor der Wetterverschlechterung keine Zeit zu verlieren und da die Aussicht ohnehin vernebelt ist, seilen die einen schon ab, während die andern noch klettern. Unverzüglich machen wir uns über die Normalroute auf den Abstieg zur Kröntenhütte. Wir haben unterwegs kaum gerastet und uns fliegend verpflegt, hier aber legen wir einen verdienten Kaffee/Kuchenhalt ein, egal, ob wir beim Schlussabstieg Richtung Unter Geissfad nach Bodenberg verregnet werden. Doch auch das gelingt trockenen Fusses – Regen setzt erst auf der Heimfahrt ein. Wetterglück nennt man das. Mit dieser sehr abwechslungsreichen und eindrucksvollen Hochtour findet das Tourenprogramm 2022 seinen Abschluss.