Tourengruppe Skiclub Alpina Neudorf

11. – 13. Februar 2022 / Skitouren (Organisation R. Ziswiler)

Stotzigen Firsten (2747 m) (8 Teilnehmer)
Vermigelhütte (2042 m) – Gafallenlücke (2820 m) (12 Teilnehmer)
Lauiberg (2033 m) (2 Teilnehmer; Org. F. Amrein)

Geplant ist, am Freitag von Andermatt aus zur Vermigelhütte aufzusteigen und in diesem Gebiet bis Montag Skitouren zu unternehmen. Eine Vierergruppe würde am Samstag nachkommen, eine Zweiergruppe am Sonntag. Alles ist bestens organisiert, doch dann wirft im letzten Moment die Wetterlage den Plan etwas über den Haufen. Es regnet in Strömen und die Berge stecken in dicken Wolken, als wir uns am Freitagmorgen bei der Gotthard-Raststätte zu einem Kaffeehalt treffen. Verschiedene Erkundigungen und Abklärungen führen zum Entscheid, heute einen Aufstieg von Realp zum Stotzigen Firsten zu versuchen, heimzufahren und dann zu bestimmen, wie es weiter geht. Die ab Mittag angesagte Wetterbesserung lässt auf sich warten. Erst auf
ca. 2400 m lichtet sich endlich der Nebel, die Sonne zeigt sich und die Sicht wird gut. Heute haben wir den «Stotzigen» für uns alleine und die tolle Abfahrt auch – eine Rarität.

Unter wolkenlosem Himmel steigen wir am Samstagvormittag gemütlich von Andermatt durch’s Unteralptal zur Vermigelhütte auf. Erst ist es noch windstill, dann hält uns aber zunehmend heftiger Wind entgegen. Die freundliche Hüttencrew erwartet uns mit einem Willkommensdrink und eine heisse Suppe dampft auch schon im Topf. Da tauscht man ein windiges Freiluftpicknick gern gegen die warme Stube. Nach der Mittagsrast schnallen wir wieder die Ski an und steigen Richtung Giübin (2776 m) auf. Die Schneedecke ist windgeformt und obwohl wenig Schnee liegt, sind heikle Triebschneeansammlungen entstanden. Auf ca. 2300 m zwingen uns die Schneeverhältnisse und der eisige Wind zur Umkehr. Kaffee, Kuchen und ein paar Jass- und Brändi Dog Spielrunden verkürzen die Zeit bis zum Nachtessen, und in der Küche wartet ein Zopfteig auf eine geübte Flechterin. Die Vermigelhütte wäre bis am Montag für unsere Gruppe reserviert, doch die Wetterprognosen für Montag sind schlecht. Die Hüttenmannschaft zeigt Verständnis für die ungünstige Situation und man einigt sich, dass wir einen Tag früher abreisen. Ob wir am Sonntag auf den Gemsstock steigen um nach Andermatt abzufahren oder ob wir zur Gafallenlücke aufsteigen um via Guspis nach Hospental zu gelangen, werden die Ver-hältnisse entscheiden, die wir unterwegs antreffen. Klar und kalt ist es am Morgen. Der Wind, der die ganze Nacht an den Fensterläden rüttelte, ist etwas abgeflaut. Das soll sich im Tagesverlauf allerdings wieder ändern, denn Föhn ist vorausgesagt. Der Aufstieg führt über Gafallen nach Schwarzbach. Hier fällt der Entscheid für die Variante über die Gafallenlücke, wo uns bereits die ersten Föhnböen auflauern. Die Gotthardregion ist schwach eingeschneit, daher ist bei der Abfahrt durch’s Guspis etwas Vorsicht angebracht. Mit Rückenwind läuft’s auf der Passstrasse zügig hinunter nach Hospental und per Bahn geht’s zurück zum Ausgangspunkt Andermatt. So ist trotz der etwas ungünstigen Verhältnisse doch eine schöne Rundtour zustande gekommen.

Da für Fritz und Silvan die Anschlussmöglichkeit entfällt, gehen die beiden am Sonntag selber auf Tour. Ab Bisistal/Mettlen steigen sie zum Lauiberg auf. Diese Route wird eher wenig begangen, am Vortag aber hat eine Gruppe eine gute Aufstiegsspur angelegt. Der Aufstieg ist landschaftlich abwechslungsreich, liegt aber im Schatten des massigen Wasserbergfirst und wer früh startet, wird von der Sonne erst bei der Gipfelankunft begrüsst. Heute hat es genügend Platz um schöne Abfahrtsspuren durch unverfahrenen Pulverschnee zu ziehen.