Tourengruppe Skiclub Alpina Neudorf

1./2. Mai 2019 / Skitouren anl. Tourenwoche

Witenwasserenstock (3082 m) – Rottällihorn (2913 m) (9 Teilnehmer)

Biz Borel (2951 m) – Piz Cavradi (2614 m) (4 Teilnehmer)

Geplant war ursprünglich, in der Woche vom 27. April bis 4. Mai vier Tage im Monte Rosa-Gebiet zu verbringen. Doch das Aprilwetter hat viele Facetten und die Wetterprognosen sind lediglich für zwei Tage gut, was gegen das geplante Vorhaben spricht. Aber es gäbe da noch die Besteigung des Witenwasserenstockes nachzuholen, die im Februar nicht durchgeführt werden konnte. Gesagt und am Mittwoch auch getan. Der Weg zum Ziel ist tatsächlich „wit“. Ab Realp folgen wir erst der Furkareuss, dann der Witenwasserenreuss, passieren in einigem Abstand die Rotondohütte und erreichen über den Witenwasserengletscher das Skidepot auf dem Grat. Zu Fuss geht’s weiter über den Ostgrat zum Gipfelturm und mit Seilsicherung hinauf – schmal und luftig. Der Neuschnee der letzten Tage verlangt zwar einiges an Spurarbeit, bietet aber den Gletscher hinunter eine feine Abfahrt bis auf ca. 2600 m hinunter, wo wir wieder die Felle aufziehen und via Rottällipass zum Rottällihorn aufsteigen. Die Sonne scheint vom wolkenlosen Himmel, der Schweiss rinnt und an manchen Fellen kleben hässliche Stollen. Aber die nordseitigen Hänge entschädigen wiederum mit guten Abfahrtsverhältnissen. Über den Stelliboden fahren wir zurück nach Realp. Beim Durstlöschen in Hospental erfahren wir, dass heute am Oberalppass die Wintersperre aufgehoben wird und da morgen Donnerstag das Wetter mindestens am Vormittag noch gut sein soll…– wer käme mit?
Wir fahren frühmorgens auf den Oberalppass und einige Strassenkurven weiter Richtung Surselva bis Surpalits. Der Skiaufstieg zum Piz Borel ist lang, er führt Richtung Maighelshütte hinein ins flache Val Maighels und schlussendlich den Glatscher da Maighels hinauf zum Skidepot auf dem Grat und zu Fuss auf den Gipfel. Früher als erwartet ziehen Wolken auf und umhüllen den gesamten Talabschluss. Schade wegen der Aussicht, aber wenigstens bleibt die Sicht für die Rückfahrt erhalten. Und je weiter wir das Tal hinauskommen, je besser wird das Wetter wieder und je verlockender winkt die Aussicht auf eine schöne Sulzschneeabfahrt von der hübschen Pyramide des Piz Cavradi nach Tschamut hinunter. Der Gipfel scheint nah, weshalb man den steilen Aufstieg gerne etwas unterschätzt. Und die Abfahrt? Ganz klar, dieser Aufstieg hat sich wirklich noch gelohnt.