19. Januar 2019
Skitour Lauiberg (2057 m) (15 Teilnehmer)
Noch vor einer Woche herrschte infolge ergiebiger Schneefälle verbreitet
grosse, gebietsweise sogar sehr grosse Lawinengefahr. Viele Lawinen gingen
spontan ab und manche Verkehrswege waren tagelang gesperrt. In den letzten
Tagen hat sich die Situation nun aber beruhigt und der Wetterbericht ist
gut. Die Temperatur liegt deutlich unter null, als wir morgens bei Schwyzerblätz,
im hinteren Teil des Sihltales, durch die tiefverschneite, unberührte
Winterlandschaft losziehen. Wir sind wohl die erste Gruppe, die dieses einsame
Gebiet seit dem letzten Schneefall besucht; es muss kräftig gespurt
werden. Wir steigen den steilen Sihlwald hinauf nach Untersihl und erreichen
über Feldmoos den Talboden. Einige Wildspuren zeugen von den harten
Bedingungen, mit denen die Tiere im Moment zu kämpfen haben. Der Kranz
der einsamen Gipfel Lauiberg/Mieserenstock/Höch Hund/Chläbdächer/Druesberg
verleiht dem Talabschluss im Quellgebiet der Sihl eine wilde Erscheinung.
Im Hochwinter findet kaum ein Sonnenstrahl seinen Weg in diese eindrückliche
Mulde; einen sonnigen Rastplatz sucht man beim Aufstieg vergebens. Über
Obersihl links ausholend gewinnen wir an Höhe und erreichen den Felsriegel,
wo wir die Skis deponieren. Ein Fixseil erleichtert den steilen Fussaufstieg
auf den schmalen und zurzeit ziemlich verwächteten Südostgrat,
der ausgesetzt zum Gipfelkreuz führt. Schön, die einzigen Abfahrtsspuren
durch die unberührte Landschaft zu ziehen und schön auch, bei
der Sihltalhütte doch noch einen Rastplatz an der Sonne zu finden.
Aber wäre es nicht auch schön, auf der anderen Talseite auch noch
ein paar Schlangenlinien zu zeichnen? Gesagt, getan. Es wird angefellt,
aufgestiegen und – Pulver gut. Sogar die steile Passage den Sihlwald
hinunter und die flache Strecke vom Gribschli zurück zum Schwyzerblätz
sind heute dank guter Schneelage „gäbig“ zu fahren.