29./30. Juni 2018
Sommerhochtour Blüemlisalphorn (3661 m) (8 Teilnehmer)
Schönes und sehr warmes Sommerwetter ist angesagt. Wir fahren am Freitagmorgen
nach Kandersteg, per Bahn hinauf nach Öschinen und steigen zur Blüemlisalphütte
(2834 m) auf. Der blaue Öschinensee, die weissen Gletscher, Doldenhorn,
Fründenhorn und die Blüemlisalp mit ihrem Gipfeln, die prächtige
Alpenflora und das satte Grün der Alpweiden mit dem Vieh – allein
schon diese Wanderung ist es wert, einmal hierher zu kommen. Am Nachmittag
frischen wir unsere alpintechnischen Kenntnisse auf (Steigeisengehen, Anseilen,
Sichern, Pickelbremse, etc.), damit es in der Dunkelheit am andern Morgen
kein grosses „Wie-wo-wenn“ gibt. Nachdem uns der Hüttenwart
wegen heikler Verhältnisse im Abstieg von der vorgesehenen Besteigung
des Morgenhorns abrät, sind wir uns schnell einig, stattdessen das
Blüemlisalphorn anzugehen. Tagwache ist um 3 Uhr, kurz vor 4 Uhr verlassen
wir die Hütte. Zuerst steigen wir auf dem Blüemlisalpgletscher
ab und umgehen Ufem Stock westlich. Bald dämmert der Morgen und ehe
wir den Rothornsattel (3178 m) erreichen, geht wunderschön die Sonne
auf. Schon ab der ersten Sicherungsstange am NW-Grat können wir ohne
Steigeisen klettern, der Grat ist bis zum Firnfeld im obersten Drittel,
wo wir sie dann wieder brauchen, schneefrei. Am Gipfelpanorama könnte
man sich ewig sattsehen. Lange verweilen wir aber nicht, denn der Abstieg
ist auch nicht ohne und lang, bis ins Tal sehr lang. Um die Mittagszeit
sind wir zurück bei der Hütte, gleichen den Flüssigkeits-
und Kalorienhaushalt etwas aus und wechseln auf leichte Kleidung, denn mittlerweile
brennt die Sonne vom fast wolkenlosen Himmel. Angesichts der vielen Bergsteiger,
die uns beim Abstieg entgegenkommen, sind wir heilfroh über den Entscheid,
die Tour Freitag/Samstag und nicht Samstag/Sonntag geplant zu haben. Keine
überfüllte Hütte, kein Gedränge im Schlafraum, kein
Anstehen am WC oder am Berg – toll. Für das letzte Teilstück
von Öschinen nach Kandersteg nehmen wir die Bahn. So bleibt vor der
Heimfahrt noch Zeit, sich in einer Gartenbeiz etwas Kühles zu genehmigen
und die müden Beine zu lockern.