Tourengruppe Skiclub Alpina Neudorf

22. – 25. Februar 2018

Skitouren im Safiental GR (11 Teilnehmer)

„Per Zufall landet man nicht bei uns in der Region Safiental-Rheinschlucht“ steht auf der Website. Und tatsächlich: Dieses abgeschiedene Seitental der Bünder Surselva muss man zuerst finden. Es erstreckt sich heute als Gemeinde Safiental in nord-südlicher Richtung von der Einmündung der Rabiusa in den Vorderrhein bis zum Safierberg am Übergang nach Splügen. Mit dem Auto von Chur her kommend zweigt man bei Bonaduz ab, passiert die spektakuläre Rheinschlucht und fährt anschliessend südwärts das Tal hoch. Am Ende der Fahrstrasse, kurz nach Thalkirch, liegt auf 1700 m das Turrahus, umgeben von einer prächtigen Bergkulisse, weit weg vom Lärm der Welt. Dieses 300 jährige Walserhaus dient uns als Unterkunft.

Am Donnerstag schnallen wir in Safien Platz (1315 m) die Ski an und steigen zum Piz Radun (2581 m) auf, auch Plangghorn genannt. Stets ziemlich steil geht’s aufwärts. Der Himmel ist wolkenverhangen, aber abgesehen von ganz wenigen nebligen Stellen ist die Sicht gut. Bei der Abfahrt zeigt sich ab und zu sogar die Sonne, doch harstiger Schnee dämpft das Abfahrtsvergnügen.

Minus 10 Grad zeigt das Thermometer am Turrahus am Freitagmorgen beim Abmarsch. Da es aber windstill ist, spürt man die Kälte beim Aufstieg selbst im Schatten kaum. Die Schleierwolken lösen sich langsam auf, und wie wir an die Sonne kommen, ist es gleich viel weniger kalt. Unterwegs lässt sich sogar gemütlich rasten. Der Piz Tomül (2945 m), auch Wissensteinhorn genannt, ist der höchste Gipfel des 30 km langen Kammes, der zwischen dem Safiental und dem Valsertal liegt. Er bietet eine herrliche Rundsicht (heute Richtung Süden allerdings etwas wolkenverschleiert) und dank bester Schneeverhältnisse eine feine Pulverschneeabfahrt.

Samstagmorgen – ein prächtiger Tag bahnt sich an. Gemütlich geht es vorerst vom Turrahus weg in der Ebene der Rabiusa taleinwärts bis zum Talschluss. Dann führt die lange, einsame Route in südwestlicher Richtung hoch zum Bärenhorn (2929 m). Unter wolkenlosem Himmel glitzert herrlich der Pulverschnee, der Gipfel bietet einen beeindruckenden Rundblick und die Abfahrt ist Genuss pur. Auf ca. 1900 m überqueren wir die Rabiusa (deren Quellgebiet am Bärenhorn liegt), fellen wieder an und steigen noch zum Strätscherhorn (2557 m) hoch. Damit ersparen wir uns das „Stöckeln“ auf dem letzten flachen Wegstück zurück zum Turrahus und können über weite Hänge nochmals schöne Schlangenlinien ziehen.

Am Sonntag hat Kollege Nebel, den niemand liebt, das ganze Tal vereinnahmt. Bis fast auf
2500 m hinauf hält er sich, dick und hartnäckig. Dann endlich gibt er die Sicht frei auf die höher gelegenen Gipfel. Immerhin die Gipfelrast auf dem Tällihorn (2851 m) können wir bei angenehmer Temperatur an der Sonne geniessen. Bei der Abfahrt ist die Sicht bis auf ca. 2300 m hinunter gut, dann aber hat uns der Nebel wieder. Es wird auch merklich kälter, die angesagte kräftige Bise, die uns bisher schön in Ruhe gelassen hat, übernimmt das Zepter. Das kann uns jetzt aber egal sein – wir gehen auf Heimreise.