7. – 9. April 2018
Skitouren am Julierpass / Bivio GR (5 Teilnehmer)
Die Voraussetzungen für Skitouren im Gebiet der Brancahütte (Val dei Forni, südliche Ortlergruppe / Italien) sind nicht ideal. Im Süden sind Niederschläge angesagt, der Föhn mischt einmal mehr mit. Im Hotel Post in Bivio finden wir kurzfristig eine Unterkunft, ein Zimmer im Haupthaus sowie ein Appartement im benachbarten Casa Lucia, Halbpension inklusive.
Wir reisen am Samstagmorgen sehr früh an, genehmigen uns in Bivio einen Morgenkaffee und starten zum langen Aufstieg mit Ziel Piz Turba (3018 m). Vorerst leistet uns ein kalter Wind unangenehme Gesellschaft. Doch je höher wir kommen, je mehr schwächt er ab und oben auf dem Gipfel ist es unter wolkenlosem, tiefblauem Himmel praktisch windstill und richtig schön zum Geniessen der tollen Aussicht. Allzu lang verweilen wir aber nicht, denn wir wollen abfahren, bevor die Mittagssonne den Schnee zu stark aufweicht. Kaffee und Kuchen auf der sonnigen Terrasse des Appartements, Apéro und Jassrunde in der gemütlichen Stube, kurze Vorschau auf die morgige Tour, Abendessen, Rucksack packen – flugs ist es Zeit für eine frühe Nachtruhe.
Zeitig starten wir am Sonntagmorgen bei der Staumauer des Marmorerasees auf 1684 m. Die Route bietet viel Abwechslung: Mal ist sie steil, mal flacher, dann eine Abfahrt über 180 Höhenmeter ins Val Bercla und als Finale ein Fussaufstieg durch eine sich vom Gipfel herunterziehende, steile Schneerinne und über den anschliessenden Rücken zum Gipfel. Der Piz Platta (3392 m) ist eine dominante Erhebung des Oberhalbsteins mit einer Aussicht allerersten Ranges. Der Berg aber will verdient sein, alles in allem kommen gut 2000 Aufstiegs-Höhenmeter zusammen. Oben, wo unsere Route mit derjenigen aus dem Avers zusammenkommt, herrscht ziemlich Betrieb. Das gute Wetter und die ausgezeichneten Schneeverhältnisse haben heute viele Tourenfahrer hierher gelockt, wobei die allermeisten aus dem Averstal aufgestiegen sind.
Am Montag fahren wir mit dem Auto über den Julierpass zur Alp Güglia
und wollen von hier zum Piz Lagrev (3164 m) aufsteigen.
Doch wir haben unliebsame Mitspieler: Nebel, Wind und Schneefall erschweren
das Vorhaben. Bis zur Wetterstation auf 3085 m Höhe steigen wir auf,
dann brechen wir ab und kehren zurück zum Ausgangspunkt. Anschliessend
begeben wir uns auf die Heimfahrt.