Tourengruppe Skiclub Alpina Neudorf

16. – 21. April 2007

Skitourenwoche in den Stubaier Alpen / Österreich (6 Teilnehmer)

Die Stubaier Alpen sind eine Gebirgsgruppe der Zentralalpen in den Ostalpen. Sie befinden sich südwestlich von Innsbruck zwischen dem Wipptal (Brennerpass) und dem Ötztal. Anteil haben Österreich mit dem Bundesland Tirol und Italien mit der Provinz Südtirol. Zusammen mit den benachbarten Ötztaler Alpen bilden die Stubaier Alpen die größte Massenerhebung der Ost-alpen. Der nördliche Teil rund um das Sellraintal ist nur noch gering vergletschert. Das Hoch-stubai rund um das hintere Stubaital jedoch ist noch stark vergletschert und ein klassisches Hochtourengebiet. Dort liegt auch das bekannte Gletscherskigebiet „Stubaier Gletscher“.

Am Montagmorgen früh reisen wir via Feldkirch – Arlberg – Innsbruck – Neustift nach Seduck (1472 m) im Oberbergtal. Hier erwartet uns bereits der Seniorchef der Franz-Senn-Hütte mit einem Jeep und chauffiert uns zur Oberissalm (1742 m), wo die Skis und Rucksäcke auf eine Materialbahn verladen werden können. Wir selber erreichen bequem nach cirka einstündigem Fussmarsch die Franz-Senn-Hütte (2147 m), unseren Stützpunkt für die nächsten Tage. Auch in diesem Gebiet fielen im Verlaufe des Winters sehr geringe Schneemengen, und die ausser-gewöhnlich warmen Frühlingstemperaturen haben die Schneegrenze bereits bis auf Hüttenhöhe hinaufgeschoben. Obwohl der Schnee rund um die Hütte von Tag zu Tag merklich schmilzt, sind die Verhältnisse für Skitouren noch ausgezeichnet, vorausgesetzt man wählt die richtige Tour und ist morgens zeitig auf den Beinen (Tagwache jeweils 05.00 Uhr). Übers Wetter gibt’s auch nichts zu klagen. Einzig am Mittwoch ist es neblig und zeitweilig fällt etwas Schnee oder Regen, ansonst herrscht die ganze Woche über traumhaftes Bergwetter mit warmen Tagestempera-turen und kühlen Nächten. Die Voraussetzungen stimmen und so gelingen uns von der Franz-Senn-Hütte aus folgende Besteigungen:
Montag:        Innere Sommerwand (3122 m), Mittlere Kräulspitze (3302 m) 
Dienstag:      Schrankogel (3496 m), Schrandele (3392 m)
Mittwoch:      Ruderhof Spitze (3474 m)
Donnerstag: Namenloser Gipfel (3264 m), Hinterer Wilder Turm (3294 m),
                    Wildes Hinterbergl
(3288 m)
Freitag:        Östliche Seespitze (3416 m).
Dies sind alles keine reinen Skiberge, das heisst dass entweder unterwegs schon irgendeine Scharte zu Fuss überwunden oder aber der Gipfel über einen Schnee/Felsgrat erklettert werden muss. Die Aussicht auf eine endlose Anzahl Alpengipfel (wobei wir die Namen selbst der mar-kantesten nicht alle kennen), wie auch das genüssliche und schwungvolle Höhevernichten bei langen, traumhaften Abfahrten im idealen Sulzschnee – es macht Spass. Zurück von der Tour bleibt am Nachmittag jeweils Zeit, bei der Hütte an der warmen Frühlingssonne die Seele baumeln zu lassen, den Flüssigkeitshaushalt auf Vordermann zu bringen, sich ein Dessert zu genehmigen, ein Nickerchen zu machen, einen Jass zu klopfen, Körperpflege zu betreiben, Blasen zu behandeln (wobei die Hüttenchefin höchstpersönlich ein Fussbad nach altbewährter Rezeptur mixt!), die morgige Tour zu planen. In der Franz-Senn-Hütte wohnen wir komfortabel in je einem Zwei- und einem Vierbettzimmer, Duschen und ein Trocknungsraum für Schuhe, Felle etc. sind vorhanden, das Essen ist ausgezeichnet und am reichhaltigen Frühstücksbuffet lässt sich auch der Tourenproviant für unterwegs ergänzen.

Am Freitagmittag lassen wir Skis und Rucksäcke mit der Materialbahn zur Oberissalm zurück-transportieren, steigen ab und dislozieren ins Mutterbergtal. Mit der Stubaier Gletscherbahn erreichen wir die Dresdner Hütte (2302 m), mitten im Gletscherskigebiet, wo wir übernachten. Von hier aus besteigen wir am Samstag zum Abschluss dieser Tourenwoche den Wilden Pfaff (3458 m) und das Zuckerhütl (3507 m), den höchsten Gipfel der Stubaier Alpen. Diese interessante und anspruchsvolle Rundtour beinhaltet den Aufstieg über eine frühmorgens noch menschenleere Skipiste, über den Fernau- und den Sulzenauferner (in Österreich sagt man Gletschern „Ferner“), eine Kletterpartie über den Pfaffengrat, einen steilen Fussaufstieg mit Steigeisen und Pickel am Gipfelgrat des Zuckerhütl sowie Abfahrten über den Sulzenau-, den Pfaffen- und den Fernauferner, Gegenanstieg zum Fernaujoch und lange Pistenabfahrt bis zur Dresdner Hütte inklusive. Für die weitere Talfahrt müssen wir wegen Schneemangel die Bahn in Anspruch nehmen.

Die lange Heimfahrt unterbrechen wir lediglich mit einem Kaffeehalt in Neustift im Stubaital und einer Einkehr in Stuben am Arlberg, wo wir uns nach einem gemeinsamen, feinen Nachtessen voneinander verabschieden.
Die herrlichen Bergtage im schönen Stubaigebiet werden bleibende Erinnerungen hinterlassen.